Le-Than Ho (D)

14.07.2015
Le-Than Ho (D)

Inspiriert von der Melancholie der Nouvelle Vague, der Bildsprache des Film Noir und der Erzählweise des Chansons. "Le-Thanh Ho lässt Stilmittel des Film Noir auf Marlene Dietrich treffen", so beschrieb das Deutschlandradio Le-Thanh Ho's Musik. Seit 2012 arbeitet sie in Berlin an ihrem musikalischen Solo Projekt. Sie schreibt surrealistisch wirkende Wort- und Satz-Collagen-Songs auf Deutsch und performt sie solo oder in Begleitung ihrer Band in ganz Deutschland, Österreich und der deutschsprachigen Schweiz.

Im Mai 2014 veröffentlichte sie ihre EP "Zellophan" (Divine Records). Das Debütalbum, welches teilweise durch Crowdfunding und mit Unterstützung des Berliner Senats finanziert wurde, wird am 26. Juni 2015 bei BSC Music erscheinen. 

„Der Elefant ist ein kluges Tier. Man sagt, dass er verzeiht, aber nichts vergisst. Und unter der dicken Haut schlägt ein großes Herz.“ Was die in München geborene und heute in Berlin lebende Liedermacherin Le-Thanh Ho über das Tier sagt, nach dem sie ihr Debütalbum benannt hat, lässt sich nur zum Teil auf sie selbst und ihre Kunst übertragen:
Herz findet sich reichlich in den neun hoch emotionalen Songs auf „Elephant“. Klug sind diese Texte auch. Doch ob die Autorin dieser feinnervigen, oft unverblümt autobio- grafischen Lieder auch so eine dicke Haut hat? Oder nicht vielmehr eine besondere Form der Dünnhäutigkeit dieses Album überhaupt erst möglich machte?
„Aus den Textfragmenten, Gedichten, Traumnotizen und Gedanken, die ich seit Jahren in Büchern festhalte, kristallisieren sich Themen heraus: Heimatlosigkeit. Einsamkeit. Verlorenheit, Schwermut. Und immer wieder diese Wut, die es mir möglich macht, mich gegen all das aufzulehnen“, beschreibt Le-Thanh Ho ihre spezielle Form der Materialsammlung.
Die Tochter vietnamesischer Flüchtlinge, die als Sängerin einer Ska-Punk-Band ihre ersten Schritte in die Musikszene setzte, später Musical-Erfahrung machte und danach eine Schauspielausbildung (nach der Strasberg-Methode) absolvierte, setzt ihre Gedanken und Metaphern in ihren Texten wie Farbpunkte eines impressionistischen Gemäldes ein. „Das ganze Lied gibt im Idealfall dann im Zuhörer ein eigenes Bild einer Empfindung. Eine Emotion ist meiner Meinung nach keine klare Farbe. Sie ist ein Farbenorkan eines Tons und erst in der Tiefe und in den Tausenden von Nuancen und deren Mischungen möchte ich mich ihr annähern“, sagt Le-Thanh.
Zusammen mit ihrem engsten Freund, Gitarristen und Produzenten Flemming Borby und einer kleinen Gruppe eingeschworener musikalischer Mitstreiter kleidet sie diese impressionistischen Songpoeme in eine Musik, in der sich Charakteristika des Chanson, des deutschen Pop, von Ambient Musik und Klassik und Manchem mehr auf erfrischend eigenwillige Art mischen.
Ihre emotionale Sprengkraft und ungeheure Faszination bekommen die neun Songs aber durch Le-Thanhs Entschlossenheit, auf den Schutz einer dicken Haut zu verzichten: “Ich könnte anders, aber ich kann nicht, ich habe das Gefühl, es dem Publikum schuldig zu sein, kompromisslos offen zu sein, sonst macht das, was ich mache, keinen Sinn, und ich verschwende meine und des Zuhörers Zeit, wenn man nicht in mich hineinschauen kann. In meine Wunden. In meine Freuden. Und in eine Menschlichkeit, die wir alle gemeinsam haben.“
____________
Die PRESSE:
„klug komponierte und getextete Songs, ...verführerisch und unschuldig, allem voran aber ist es eine mit Haut und Haar empfundene Verlorenheit, knapp an der Grenze zur Selbstzerstörung, an der Le Thanh Ho hier so bedrückend sanft entlangtänzelt... Das Chanson wird zu einem spannungsgeladenen Stillleben."(Liederbestenliste April 2014) / "Ihre Lieder erinnerten mal an turbulente Gedichte deutscher Surrealisten, mal an beklemmende Einstellungen französischer Schwarzweißfilme.“ (Folker 3/2014)

https://www.facebook.com/lethanhmusik
http://le-thanh.jimdo.com/

https://www.youtube.com/watch?v=5kIvLtqnLq8